Christian Tagliavini
Christian Tagliavinis Fotografien strahlen die Ruhe und Würde alter Meister aus. Und tatsächlich faszinieren Ausdruck und Detailreichtum der Porträt-Malerei der Renaissance den Schweizer Fotografen seit Anbeginn seiner Laufbahn: Mit der Bildserie 1503 gelang ihm der Durchbruch, in seiner neuesten, in dem Band erstmals vollständig gezeigten Serie 1406 greift er das Thema wieder auf. Hinter das seit der Renaissance verbreitete Künstlerideal geht Tagliavini jedoch einen Schritt zurück: Er versteht sich als „äphotographic craftsman“, der jedes Kostüm und jede Requisite selbst entwirft und mit einem kleinen Team in Handarbeit herstellt. Besonders aufwändig gestaltete sich die Arbeit an seiner bisher umfangreichsten Bildserie, der von Jules Verne inspirierten Voyages Extraordinaires, für die er ganze Kulissen nach historischen Vorbildern und nach Beschreibungen aus den Romanen baute. Allen Themenreihen Tagliavinis gemein sind minuziös durchkomponierte Bühnenbild-Szenerien von eindringlicher, übernatürlich-fantastischer Wirkung, die an seine frühen fotografischen Vorbilder Jeff Wall, Erwin Olaf und Gregory Crewdson erinnern. Neben allen bisher entstandenen Bildserien zeigt dieser Band ebenfalls, wie die Fotografien in monatelanger Arbeit entstehen und gibt damit einen Einblick in die Arbeitsweise eines der talentiertesten Fotografen unserer Zeit.
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.